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Bundesamt für Naturschutz

Gesamtstädtische Ausgleichskonzeption Berlin als Strategie zur Entwicklung der grünen Infrastruktur

Die Gesamtstädtische Ausgleichskonzeption (GAK) lenkt und bündelt Ausgleichsmaßnahmen im Land Berlin, um das Freiraumsystem gezielt weiterzuentwickeln und bedeutsame Landschaftsräume aufzuwerten.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Schützen
Aufwerten
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Klimawandelanpassung und Resilienz
Weitere Themen
Ausgleichsmaßnahmen
Ökokonto
Raumtyp
Städtisches Freiraumsystem
Schutzgebiete und Ausgleichsflächen
Planungsphase
Planung
Erfassung und Bewertung
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Prozessqualität
Verwaltungsinterne Kooperation
Ressourceneinsatz
Finanzierung
Kommunale Finanzierung

Worum geht es?

Strategische Entwicklung von Stadtnatur durch ein gesamtstädtisches Ausgleichskonzept

Durch das Bevölkerungswachstum besteht in Berlin ein hoher Bedarf an zusätzlichem Wohnraum und somit an Innenentwicklung und Stadterweiterung. Auf Stadterweiterungsflächen und anderen Flächen im Außenbereich müssen Eingriffe in Natur und Landschaft ausglichen werden. Das Berliner Landschaftsprogramm enthält eine Gesamtstädtische Ausgleichskonzeption (GAK), um Eingriffe, die nicht ortsnah kompensiert werden können, zu lenken und die grüne Infrastruktur der Stadt langfristig zu entwickeln. Die GAK hat daher das Freiraumsystem aus zwei Ringen und zwei Achsen als Grundlage. Weitere Ausgleichssuchräume sind die dicht bebaute Innenstadt und die vier großen Naherholungsgebiete am Stadtrand. Ausgleichsmaßnahmen sollen bewusst in diese Räume gelenkt werden und so geplant werden, dass sie viele Schutzgüter wie Boden, Wasserhaushalt, Tier und Pflanzen sowie die Erholungsfunktion gleichzeitig fördern. Durch die Bündelung kann der Ausgleich für mehrere kleiner Bauvorhaben zusammen erfolgen und so Freiräume effektiver aufgewertet werden.

Stadtnatur durch ein Ökokonto aufwerten und wiederherstellen

Berlin hat eine Reihe großer Stadtentwicklungsvorhaben in Planung und Umsetzung, die einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Ausgleichsflächen auslösen. Für die neuen Stadtquartiere wurden die Eingriffe überschlägig bilanziert und 2019 ein Ökokonto entwickelt. Das Ökokonto basiert auf drei Säulen:

  • Konkrete Leitprojekte: größere Landschaftsräume, die ein hohes Aufwertungspotential haben, wie z.B. die Malchower Auenlandschaft mit über 400 ha Fläche. Für die fünf Leitprojekte werden Leitbilder und Maßnahmenbündel erarbeitet und umgesetzt.
  • Thematische Programme: bestimmte Landschaftselemente werden gezielt hinsichtlich der ökologischen Aufwertung untersucht. Als erstes Landschaftselement werden mit dem Programm der ‚Blauen Perlen‘ Sölle mit ihrer Umgebung renaturiert.
  • Aufwertung bestehender Flächennutzung: akteursbezogener Ansatz, der darauf abzielt, Potenziale in Wäldern, auf den landwirtschaftlichen Flächen, auf Grünflächen der öffentlichen Hand und weiteren Unternehmen wie z.B. Wohnungsunternehmen, Ver- und Entsorgungsbetriebe zu ermitteln und Maßnahmen umzusetzen.
Wiese mit Blumen, hohes Gras und Himmel mit Wolken.
Blühstreifen als eine der Maßnahmen zur Steigerung der Biologischen Vielfalt in der Malchower Aue

Wie wurde es gemacht?

Langfristige Ziele verfolgen

Viele Kommunen stehen vor der Herausforderung, dass Flächen für Ausgleichsmaßnahmen fehlen und dann unkoordiniert und verstreut umgesetzt werden müssen. Die GAK sorgt dafür, dass Kompensationsmittel gezielt und gebündelt eingesetzt werden. Das Landschaftsprogramm bildet die planerische Grundlage für die räumliche Priorisierung von Ausgleichsräumen und sorgt dafür, dass die Ausgleichsflächen zur Entwicklung der grünen Infrastruktur beitragen. Die GAK bildet dabei den fachlichen Rahmen und Leitlinie für konkretere Planungen. Hierzu gehört das Ökokonto. Die Strategie für das Ökokonto wurde von einen Planungsbüro entwickelt und wird über weitere Planungen für die Leitprojekte und Programme weiter konkretisiert.

Maßnahmen bündeln und refinanzieren

Durch das Ökokonto entsteht ein Vorrat an Öko-Punkten durch vorgezogene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Dabei werden vornehmlich landeseigene Flächen Teil des Ökokontos, so dass ein dauerhafter Zugriff auf die Flächen sichergestellt ist. Das Land Berlin geht in Vorleistung und refinanziert die Ausgleichsmaßnahmen und die Entwicklungspflege später durch Zuordnung von Öko-Punkten zu Eingriffen im Stadtgebiet. Dadurch können die Wohnungsbauvorhaben beschleunigt und sichergestellt werden, dass Ausgleich stattfindet.

Weg und Wiese mit Blumen, hohes Gras und Himmel mit Wolken.
Wegebegleitende Raine, Blühstreifen und Gehölze als Biotopverbundsystem

Kontakt

Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz
Dr. Birgit König
Abteilung Klimaschutz, Naturschutz und Stadtgrün
Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin
030 9025 1631
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