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Bundesamt für Naturschutz

Generationenpark „Zolli“ in Bremerhaven

Im Quartier Lehe wurden die Flächen des ehemaligen Fußballstadions „Zolli“ als Park umgenutzt. Gemeinsam mit den Bürger*innen wurde ein Ort für gemeinschaftliche Aktionen geschaffen. Naturnahe Flächen dienen einer Vielfalt an Arten als Habitat. Viele Teilflächen werden von einem Verein gestaltet und gepflegt.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Aufwerten
Erleben und Wertschätzung fördern
Ökologisch managen
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe
Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe
Weitere Themen
Koproduktion
Crowdfunding
Raumtyp
Parks
Flächen für urbanes Gärtnern
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Pflege
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Vereine und Stiftungen
Prozessqualität
Partizipation
Neue Kooperationen
Ressourceneinsatz
Finanzierung
Öffentliche Förderung
Private Finanzierung
Gemeinnützige Finanzierung

Worum geht es?

Freizeitangebote und Naturerlebnisse schaffen – von und für Bürger*innen

Seit 2015 wurden die Flächen des „Zolli“, kurz für Zollinlandplatz, im dicht bebauten und sozial benachteiligten Quartier Lehe in Bremerhaven wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und Räume für Sport und Spiel, Kultur und Gastronomie sowie Biotop- und Aufenthaltsflächen geschaffen. Durch eine Vielfalt an niedrigschwelligen Angeboten soll der „Zolli“ die gesellschaftliche Teilhabe aller Generationen fördern. Gemeinschaftliche Aktionen wie gemeinsames Gärtnern in Hochbeeten fördern den Austausch der Anwohnenden, erzeugen ein Gemeinschaftsgefühl und stärken die soziale Integration. Es gibt ein kulturelles Angebot mit Cafébetrieb, Konzerten und Workshops. Naturbegegnungen von Kindern und Jugendlichen fördert das sogenannte NaturErlebnisMobil des Kulturbüros Bremerhaven mit natur- und erlebnisorientierten Aktionen. Durch die vielfältigen Angebote für unterschiedliche Bedürfnisse und die Möglichkeiten für Naturkontakt im Quartier wird ein Beitrag zur Umweltgerechtigkeit geleistet.

Biotope gemeinsam anlegen und pflegen

Auf dem „Zolli“ wurden naturnahe Flächen zur Sukzession, ein Feuchtbiotop und eine Streuobstwiese angelegt. Die Bürger*inneninitiative „Zolli-Initiative“ fördert die Biodiversität mit Totholzhecken, wilden Bereichen und Gebüschen und pflegt viele der Biotopstrukturen in Eigenengagement. Nistkästen und beerentragende heimische Gehölze machen die Fläche „vogelfreundlich“. Wildkräuterflächen unterstützen die bestäubenden Insekten und bieten Samen als Futter für Vögel. 44 Vogelarten wurden auf der Fläche beobachtet, davon 15 als Brutvögel auf der Fläche oder in der Nähe. Der „Zolli“ ist ein Grund, warum Bremerhaven mit dem Label „Stadtgrün naturnah“ für ökologisches Grünflächenmanagement ausgezeichnet wurde.

Wie wurde es gemacht?

Anstoß durch Initiative und Weiterentwicklung durch Kooperationen

Der „Zolli“ lebt vom Engagement der Bürger*innen. 2011 hat sich die Bürger*inneninitiative „Zolli-Initiative“ für die Öffnung und Umgestaltung des Geländes als nutzbarer Freiraum stark gemacht. Das Stadtplanungsamt und das Gartenbauamt Bremerhaven waren bei der Gestaltung federführend und haben für die Finanzierung gesorgt. Die Bürger*inneninitiative gestaltet viele Bereiche des ehemaligen Fußballplatzes in Eigenregie. Als gemeinnütziger Verein verwaltet sie sich selbst und setzt sich für eine nachhaltige und bewohner*innenorientierte Nachnutzung und die Einbindung aller Generationen ein. Vertreter*innen der „Zolli-Initiative“, der Anwohnendenschaft und der Verwaltung bilden den „Zolli-Beirat“, der regelmäßig zusammenkommt und Entscheidungen trifft. Bei der Gestaltung und Nutzung sind lokale Initiativen und Einrichtungen, das Kulturbüro, Schulen und Kindergärten beteiligt. Der „Zolli“ ist eingezäunt und wird nachts verschlossen.

Identifikation durch aktive Mitgestaltung fördern

In offenen Workshops haben die Bürger*innen mit Begleitung eines Landschaftsarchitekturbüros einen Nachnutzungs- und Zonierungsplan für den Zollinlandplatz mitentworfen. Unter dem Motto „Von Bürgern, mit Bürgern, für Bürger“ fördert die „Zolli-Initiative“ die Eigeninitiative der Bürger*innen durch gemeinsame Workshops und Aktionstage. Gemeinschaftliche Pflanzaktionen, Feste und Spielplatzplanung mit Kindern als Alltagsexpert*innen fördern die Identifikation der Bürger*innen mit der Fläche.

Finanzierung über Förderung und Crowdfunding

Die Umgestaltung des „Zolli“ wurde mit Bundesmitteln aus dem Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West finanziert. Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit für Projekte, die von Bürger*innen initiiert werden, stellt das Crowdfunding dar: Der Verein ruft regelmäßig zu Spenden auf, zum Beispiel für Baumpflanzungen. Auch die Einrichtung des Cafés in einem Überseecontainer wurde durch Spenden ermöglicht. Kulturelle Veranstaltungen wurden vom Kulturamt der Stadt gefördert.

Kontakt

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