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Bundesamt für Naturschutz

Ein grünes Netz für mehr Umweltgerechtigkeit – das Grün- und Freiflächenkonzept in Eberswalde

Die Stadt Eberswalde stellt sich den Herausforderungen des Stadtwachstums mit dem Grün- und Freiflächenkonzept. Unter Beteiligung von Bürger*innen und externen Expert*innen wurden Pläne zur Sicherung der Grünstrukturen, biologischen Vielfalt und zur Steigerung der Lebensqualität erstellt.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Aufwerten
Vernetzen
Neu anlegen
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Klimawandelanpassung und Resilienz
Nachhaltigkeit und Mobilitätswende
Weitere Themen
Grünflächenmanagement
Raumtyp
Städtisches Freiraumsystem
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Maßstabsebene
Region und Stadt
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Bürger*innen
Prozessqualität
Verwaltungsinterne Kooperation
Kommunikation
Neue Kooperationen
Finanzierung
Kommunale Finanzierung

Worum geht es?

Ein neues Konzept für mehr Grün

Um sich den Herausforderungen des städtischen Wachstums anzupassen, beauftragte die Brandenburgische Stadt Eberswalde die Entwicklung eines Grün- und Freiflächenkonzept. Ziele sind unter anderem der Erhalt, die Entwicklung und die Vernetzung bestehender Grünflächen sowie das Erkunden weiterer Potenziale für neue Grünstrukturen. Dabei soll das Konzept als informelles Planungsinstrument Impulse für die künftige Stadtentwicklung und die Gestaltung der öffentlichen Freiflächen geben. Hierbei sollen vor allem der Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt, die Verbesserung des Stadtklimas sowie die Steigerung des wohnungsnahen Grüns und der Umweltgerechtigkeit im Vordergrund stehen.

Blühwiesen erweitern und Grünflächen vernetzen

Es wurden drei Schwerpunkte erarbeitet: die Leitbilder „Stadtoasen“, „Naturoasen“ und „Blau-grüne Wege“ stellen das komplexe Netz aus Grünstrukturen im gesamten Stadtgebiet hinreichend dar. Als „Stadtoasen“ sollen insbesondere die bestehenden Parkanlagen erhalten und aufgewertet werden. „Naturoasen“ gelten als besonders ökologisch wertvolle, teils geschützte Flächen, die einerseits der Naherholung dienen, aber vor allem die Artenvielfalt sichern und die Resilienz gegenüber dem Klimawandel fördern. Die blau-grünen Wege stellen dabei ein Netz aus Rad- und Fußwegen dar, welche die Grünstrukturen der Stadt miteinander verbinden, Korridore für Tiere und Pflanzen bieten und die nachhaltige Mobilität fördern sollen. Zur Förderung der Artenvielfalt etabliert die Stadt schrittweise die Ansaat und Anpflanzung heimischer Wildpflanzenarten und managet diese durch eine extensive Pflege. Somit entstehen wertvolle Lebensräume für diverse Insekten, Reptilien, Vögel und Säugetiere.

Wie wurde es gemacht?

Beteiligung von Bürger*innen und Expert*innen

Die Ausarbeitung des Grün- und Freiflächenkonzepts fand im engen Austausch mit den jeweils zuständigen Ämtern statt. Zunächst erfolgte eine Bestanderfassung und Datensammlung, die sich aus den Teilbausteinen Dokumentenanalyse, Ortsbegehungen, SWOT-Analyse und Versorgunganalyse zusammensetzte und die Grundlage für die Entwicklung der Leitbilder darstellt. Nach den ersten Entwürfen des Konzepts wurden die vorläufigen räumlichen Leitbilder und Stadtbezirkskarten den Bürger*innen präsentiert. In einem Beteiligungsverfahren wurde über die Ziele und Prioritätensetzung diskutiert. Die Ergebnisse des Verfahrens flossen schließlich in die weitere Erarbeitung ein. Die daraus resultierenden Produkte sind die zehn Stadtbezirkskarten des Grün- und Freiflächenkonzepts, in denen konkrete Maßnahmenvorschläge formuliert wurden und detaillierte Steckbriefe für Grünfläche mit besonderem Entwicklungspotenzial zu finden sind.

Gartenarbeit, Waldwissen und Umweltbildung verbinden

Zu den Handlungsempfehlung des Konzepts gehört die Stärkung des Bewusstseins und die Wertschätzung für Naturoasen in der gesamten Stadt. Dies kann beispielsweise über die Integration von Umweltbildungsangeboten und Werbekampagnen gelingen. Die Sicherung von Waldbereichen sowie die Förderung waldbezogener Wissenschaft, Klimafolgenforschung und waldbezogener Kunst und Kultur war ein wichtiger Bestandteil der bisherigen Arbeit und soll durch das Freiraumkonzept verstetigt werden. Auch die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Garten-Flächen zählt zu den im Konzept empfohlenen Umweltprojekten, die Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit verbinden können. Schulen und Kindertagesstätten werden ermutigt, gemeinsam ihr Umfeld zu bepflanzen und zu pflegen. Über das städtische Förderprogramm können Mittel zur Unterstützung von Umweltbildungsprojekten angefordert werden. Auch Sachmittelkosten für Baum- und Strauchpflanzungen als auch Schutz- und Pflegemaßnahmen sind dadurch gedeckt. Es wird darüber hinaus empfohlen, über Konzepte nachzudenken, bei denen die Grünflächenpflege öffentlicher Anlagen mit den Bürger:innen geteilt werden kann, beispielsweise über Pflegepaten.

Kontakt

Stadt Eberswalde
Dezernat für Bau und Stadtentwicklung – Stadtentwicklungsamt
03334 64616
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