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Bundesamt für Naturschutz

Der Konrad-Wolf-Park in Potsdam – von der Straße zum Park

Die Umgestaltung der Konrad-Wolf-Allee zu einem öffentlichen Park ist ein Kernprojekt der integrierten Stadtteilentwicklung im Soziale-Stadt-Gebiet Potsdam-Drewitz. In einem aufwendigen Bauverfahren wurde eine Straße entsiegelt und ein vielfältiger und artenreicher Park angelegt.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Aufwerten
Wiederherstellen
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Klimawandelanpassung und Resilienz
Grüne Baukultur
Weitere Themen
Entsiegelung
Werkstattverfahren
Raumtyp
Parks
Grün in Straßenräumen
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Bürger*innen
Weitere Institutionen
Privatwirtschaft
Prozessqualität
Partizipation
Neue Kooperationen
Finanzierung
Kommunale Finanzierung
Öffentliche Förderung

Worum geht es?

Eine Plattenbausiedlung ökologisch aufwerten und qualifizierte Freiräume entwickeln

Unter dem Leitbild „Gartenstadt Drewitz“ wurde der Potsdamer Stadtteil Drewitz weiterentwickelt. Die Umwandlung der überdimensionierten, zentralen Verkehrsachse Konrad-Wolf-Allee zu einem Stadtteilpark war dabei ein wichtiges Projekt. Der neu angelegte Konrad-Wolf-Park bietet eine grüne, verkehrsberuhigte Erschließung auf 450 Metern Länge. Die Tramlinie wurde seitlich in den Park integriert. Der Straßenverkehr wird jeweils einspurig außen am Park vorbeigeführt. In dem neuen Stadtteilpark befinden sich Freizeit- und Bewegungsangebote für alle Generationen. Neben Liegewiesen und einem Kinderspielplatz, gibt es einen Fitnessparcours, Riesenwippen, einen Kletterfelsen sowie eine Trampolinanlage. Als neues Zentrum des Wohngebiets wurde das „Grüne Kreuz“ gewählt, die Kreuzung zwischen Konrad-Wolf-Park und des Guido-Seeber-Weg. Hier entstand ein Kleinkinderspielplatz mit Wasserspiel und ein neues Café für Anwohnende und Besuchende. Zusätzlich wurden die Grünräume und Wegebeziehungen zwischen und innerhalb der Wohnblöcke neu strukturiert und gestalterisch aufgewertet.

Artenreiche Lebensräume schaffen und stressresistente Arten wählen

2012 wurden die zuvor gesammelten Ideen des Werkstatt- und Planungsverfahrens mit dem Baustart des Parks umgesetzt. Insgesamt wurden 2,5 Hektar Fahrbahn entsiegelt und auf der Fläche neue Beete und Rasenflächen angelegt. Altlasten aus der Vergangenheit waren eine Herausforderung im Bauprozess: bei Errichtung der Wohnsiedlung Drewitz wurden zur Befestigung große Mengen Sand aufgeschüttet. Da Sand aufgrund seiner stark wasserdurchlässigen Eigenschaften als Pflanzensubstrat ungeeignet ist, musste das Bodenmaterial ausgetauscht werden. Durch die Entsieglung und Anreicherung des Substrats wurde die Bodenfunktionen verbessert. Auf diese Weise wurde die Versickerungsfähigkeit als wichtige Ökosystemfunktion wiederhergestellt. Die Artenauswahl der neu gepflanzten Bäume erfolgte in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Bereich Grünflächen der Stadtverwaltung. Für die Grünflächen wurden Baum-, Strauch- und andere Pflanzenarten ausgewählt, die einerseits standorttypisch und heimisch sind und andererseits als stressresistent gegenüber urbanen Einflüssen gelten. Insgesamt wurden mehr als 25.000 Pflanzen gepflanzt. Damit wird sowohl die Biodiversität gefördert als auch der Anpassung an den Klimawandel Rechnung getragen.

Wie wurde es gemacht?

Akteur*innengruppen durch ein mehrstufiges Werkstattverfahren beteiligen

Der Stadtteil Drewitz befindet sich im Südosten Potsdams und wurde 2002 zusammen mit dem benachbarten Stadtteil Am Stern in das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt aufgenommen. Ausgehend von dem kommunalen Umsetzungsbeschluss im Jahr 2010 wurde ein mehrstufiges Werkstattverfahren durchgeführt. Zwischen Dezember 2010 und August 2011 wurden die Planungen des Konrad-Wolf-Parks in mehreren Werkstätten konkretisiert. Insgesamt wurden in dem umfangreichen Werkstattverfahren 51 Veranstaltungen durchgeführt, in denen die Teilnehmenden Wünsche äußern und Ideen entwickeln konnten.

Möglichst viele Bürger*innen ansprechen und in den Prozess integrieren

Verschiedene Akteur*innen wie Bewohner*innen, Gewerbetreibende, Vertreter*innen sozialer Träger, Mitarbeitende der Verwaltung, Vertreter*innen der Wohnungswirtschaft und Kommunalpolitiker*innen beteiligten sich an den Werkstätten. Besonders hervorzuheben ist, dass auch nach Abschluss des Verfahrens weitere Planungstreffen mit Bürger*innen stattfanden. Mit der Seniorenresidenz, der ARCHE, der Grundschule sowie dem PROJEKTLADEN Drewitz wurden verschiedene Institutionen für die Planungsveranstaltungen gewählt, um alle Altersgruppen bei der Partizipation zu erreichen. Durch die Förderung im Rahmen der „Sozialen Stadt“ war es möglich, nachhaltig Ressourcen für die Planungsverfahren und die Umsetzung des Projekts zu mobilisieren.

Kontakt

Stadt Potsdam
Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt
0331 289-1260
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