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Bundesamt für Naturschutz

Der Hahnenbach in Gladbeck – ein renaturierter Fluss wird zum blauen Klassenzimmer

Die Stadt Gladbeck hat im Rahmen des Emscher-Umbau des angrenzenden Flusslaufs des Hahnenbachs renaturiert. Wo früher Wasser durch ein Betonkorsett floss, können Jung und Alt an naturnah gestalteten Ufern Erholung finden und über den Lebensraum Hahnenbach lernen.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Vernetzen
Wiederherstellen
Erleben und Wertschätzung fördern
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Klimawandelanpassung und Resilienz
Weitere Themen
Flussrenaturierung
Umweltbildung
Raumtyp
Städtisches Freiraumsystem
Grüne und blaue Korridore
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Maßstabsebene
Region und Stadt
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Planungs- oder Zweckverband
Prozessqualität
Verwaltungsinterne Kooperation
Partizipation
Kommunikation
Neue Kooperationen
Finanzierung
Kommunale Finanzierung
Öffentliche Förderung
Gemeinnützige Finanzierung

Worum geht es?

Renaturierung und Umweltbildung verbinden

Das Projekt „Unser Hahnenbach“ in Gladbeck ist Teil des Generationenprojekts Emscher-Umbau, das 1992 begonnen und 2022 abgeschlossen wurde. Der ökologische Umbau des Emscher-Systems besteht aus der Renaturierung der Emscher und ihrer Nebenflüsse, dem Bau unterirdischer Abwasserkanäle und dem Aufbau eines zentralen Abwasserklärsystems für das Ruhrgebiet. Die Umgestaltung des Hahnenbachs zählt zu den Renaturierungsmaßnahmen der Nebenflüsse und zielt auf eine Verbesserung der gewässerökologischen Situation ab. Ein weiteres Ziel war die Verbesserung der Erholungs- und Zugänglichkeitsmöglichkeiten entlang des Hahnenbachs. Im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für das Neue Emschertal“ wurde unter aktiver Beteiligung der Braucker Bürger*innen der Wassererlebnispfad „Unser Hahnenbach“ entwickelt.

Grün-blaue Infrastrukturen vernetzen und Lebensraumvielfalt fördern

Im Zuge des Emscher-Umbaus wurde der Hahnenbach bereits 2009 durch die Emscher-Genossenschaft vom Abwasser befreit und ein neues Abwassersystem gebaut. Basierend auf diesen Maßnahmen konnte die Renaturierung beginnen. In zwei Bauabschnitten wurde das Gewässer aus dem Betonlauf befreit, das Gewässerprofil aufgeweitet und zwei neue Gewässerdurchlässe gebaut. Mit der Renaturierung ging der Ausbau einer neuen Mündung in die Boye und der Einbau eines Pumpwerks einher. Die Renaturierung verbessert die Lebensraumbedingungen für Flora und Fauna und trägt zur Resilienz unter den sich wandelnden klimatischen Bedingungen bei.

Wie wurde es gemacht?

Arbeitsteilung und Fachexpertise in neuen Kooperationen nutzen

Die Kooperationspartner*innen der Initiative „Gemeinsam für das Neue Emschertal“ fokussierten sich in der Umsetzung auf zwei Leitmotive. Zum einen sollte mit dem Erlebnispfad das Bewusstsein für natürliche Ökosysteme gestärkt und aktiv Umweltbildung betrieben werden. Zum anderen sollten durch die Renaturierungsmaßnahmen die Ökosystemstrukturen an Resilienz gewinnen und zur Klimawandelanpassung beitragen. Beide Leitmotive konnten durch die Arbeitsteilung zwischen der Stadt Gladbeck, dem Stadtteilbüro Gladbeck-Brauck und der Emschergenossenschaft mit den jeweiligen Fachexpertisen und Zuständigkeiten umgesetzt werden.

Integration der grün-blauen Infrastruktur in das regionale Freiraumsystem

Durch die gemeinschaftliche Erarbeitung konnten neue Kooperationspartner*innen gewonnen und die Bevölkerung in die Planungsprozesse eingebunden werden. Die Stadt Gladbeck, das Stadtteilbüro Gladbeck-Brauck und die Emscher-Genossenschaft gestalteten die Beteiligungsprozesse gemeinsam und so entstand in einem Atemzug mit der Renaturierung durch den Lehrpfad ein Produkt, mit dem sich die Menschen am Hahnenbach identifizieren. Auch das entstandene blaue Klassenzimmer wird gut angenommen und erhält durch Umweltbildungsinitiativen großen Zulauf. Die Renaturierungsmaßnahmen wurden im Kontext des Emscher-Umbaus durchgeführt. Auf diese Weise werden die Maßnahmen in den Gesamtkontext des regionalen Freiraumsystems integriert und dienen dem Ausbau eines vernetzten, regionalen Biotopverbundes.

Genossenschaftliche und kommunale Initiative

Die Renaturierung des Hahnenbachs ist zu 80 % durch das nordrheinwestfälische Städtebauministerium gefördert und wird darüber hinaus durch die Emschergenossenschaft Lippeverband finanziert.

Kontakt

Emschergenossenschaft Lippeverband
Sebastian Ortmann
0201 1042252
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