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Bundesamt für Naturschutz

Das Mittlere Paderquellgebiet: eine naturnahe Flusslandschaft in Paderborn

Das Quellgebiet Pader ist Teil einer einzigartigen Flusslandschaft, die im städtischen Raum so nur selten zu finden ist. Das Mittlere Paderquellgebiet wurde umfassend renaturiert und städtebaulich aufgewertet, um Gewässerökologie und Erholungsqualität zu verbessern.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Wiederherstellen
Erleben und Wertschätzung fördern
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Weitere Themen
Hochwasserschutz
Raumtyp
Grüne und blaue Korridore
Urbane Wildnis und Biotope
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Monitoring
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Bürger*innen
Privatwirtschaft
Prozessqualität
Partizipation
Neue Kooperationen
Ressourceneinsatz
Finanzierung
Öffentliche Förderung
Kommunale Finanzierung

Worum geht es?

Stadtnatur zugänglich machen durch die Renaturierung der zentrumsnahen Flusslandschaft

Das Mittlere Paderquellgebiet liegt zentral im Stadtgebiet von Paderborn. Hier fließen die unterschiedlichen Arme der Pader und Quelltöpfe zusammen. Die Flussarme waren stark verbaut und wurden von 2016 bis 2019 nach touristischen, kulturellen, stadtgeschichtlichen und ökologischen Prinzipien entwickelt. Das Konzept „Flusslandschaft Pader“ hat zum Ziel die Gewässerdynamik wiederherzustellen und urbane Wildnis erlebbar zu machen. Um letzteres umzusetzen, enthält das Leitbild „Erschließung“ klar ausgeschilderte Fuß- und Radwege, durchgängige Wegeführungen und ein stärkeren Wasserbezug der Wege.

Biologische Vielfalt fördern für eine verbesserte Gewässerökologie

Die wasserbaulichen Maßnahmen fördern die Durchgängigkeit und ermöglichen dem Gewässer eine dynamischere Entwicklung. Dafür wurden Uferböschungen abgeflacht und aufgeweitet, Verrohrungen entfernt, Barrieren reduziert und Sohlgleiten angelegt. Neue Brücken und Wege, ein Steg, die neue Parkanlage Haxthausengarten und die Aufwertung des Vorplatzes der Paderhalle erhöhen die Erlebnisqualität. Das Gebiet wird von Erholungssuchenden angenommen, so dass auch Nutzungskonflikte zwischen unterschiedlichen Gruppen auftreten. Das Monitoring zeigt, dass das renaturierte Gebiet schnell von typischen Pflanzarten wie Röhricht, Erlen Brunnenkresse, Bachbunge und Zottiges Weidenröschen besiedelt wurde. Auch von Vögeln wie der Wasseramsel und dem Eisvogel wird das Gebiet angenommen. Das Monitoring der Fischfauna zeigt, dass Fische wie Koppe, Äsche, Bachforelle und Stichling das Gewässer schnell wieder besiedelt haben, wenn auch mit schwankenden Reproduktionsraten, die vermutlich durch trockenes Klima und entsprechende niedrige Wasserstände beeinflusst wurden. Die Quellen wurden rasch durch typische Kleinlebewesen besiedelt und das Monitoring zeigt, dass die quelltypischen Arten von der Renaturierung profitiert haben.

Wie wurde es gemacht?

Enge Zusammenarbeit, neue Kooperationen und ein umfassendes Leitbild

Mit dem Projekt wurden neue Kooperationen aufgebaut, da Fachkundige aus Wasserbau, Ökologie, Verkehrsplanung, Freiraumplanung mit der Stadtverwaltung eng zusammengearbeitet haben. Anlieger*innen und Bürger*innen wurden in Workshops zu Beginn der Planung eingebunden, so dass ein zufriedenstellendes Ergebnis für die Bürger*innen und Besucher*innen des Quellgebiets entstanden ist. Die Maßnahmen wurden auf Basis des Gesamtentwicklungskonzepts „Flusslandschaft Pader“ durchgeführt, das 2013/2014 vorab durch ein Landschaftsarchitekturbüro erstellt wurde. So konnte das Projektteam auf einer detaillierten Informationsgrundlage aufbauen, die die Planung der wasserbaulichen Maßnahmen erleichterte. In das Projekt floss Fachwissen aus dem Städtebau, der Denkmalpflege, der Gewässerökologie, der Landesarchitektur und dem Verkehr ein. Eine besonders gute Zusammenarbeit gelang vor dem Hintergrund der sehr interdisziplinären Förderkulisse. Die Entwicklung der Leitbilder wurde durch einen externen Gestaltungsbeirat begleitet. Dies hatte zur Folge, dass nicht nur die ökologische Aufwertung als sehr gelungen bewertet wurden, sondern auch die gestalterischen Aspekte.

Mix an Förderprogrammen nutzen

Durch die Förderung im Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ konnte das Projekt mit einem Finanzrahmen von 2,2 Millionen umgesetzt werden. Zusätzlich wurden Landesmittel zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie genutzt und damit die Maßnahmen, die ausschließlich die Renaturierung der Pader und ihrer Quellen betrafen, zu 80 % finanziert. Durch die Kombination von städtebaulicher Entwicklung und ökologischer Wiederherstellung war dieser Mix an Förderungen möglich.

Kontakt

Stadt Paderborn
Umwelt- und Naturschutz
05251 880
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