Württembergisches Allgäu mit Adelegg
Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)
Dünn besiedelter Höhenzug der Adelegg mit zahlreichen Tobeln, nach Wüstungs- und Wiederbewaldungsprozessen unter Wald konservierten historischen Kulturlandschaftselementen und dem Schwarzen Grat, dem mit 1118 m ü. NN höchsten Berg Württembergs; glazialer Formenschatz in lehrbuchhafter Ausprägung, zahlreiche Moore und Seen, Isnyer Moos (Wiesenwässerung); viele Zeichen der Volksfrömmigkeit wie Prozessionen, Wallfahrten, Bräuche, Kapellen und Feldkreuze, auch bedingt durch Streusiedlungsstruktur; in Teilbereichen guter Erhaltungszustand der traditionellen Siedlungsstruktur, geprägt durch Vereinödungen im 16. bis 19. Jh.: Streusiedlungen Kirchweiler und Einzelhofsiedlungen mit Bauernhäusern; Altstädte von Wangen, Leutkirch und Isny, allesamt ehemalige Freie Reichsstädte (die in Bayern mit Memmingen, Kempten und Kaufbeuren ihre Fortsetzung finden); Wurzacher Ried (Europadiplom), dessen weithin noch unberührter Kernbereich heute als das größte zusammenhängende und noch intakte Hochmoor Mitteleuropas gilt
Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als
Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung
Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.
Abgrenzung
Im baden-württembergischen Teil „Eckpfeiler“ Wangen, Isny, Leutkirch und Wurzacher Ried, verbunden über historisch alte Waldstandorte (BfN) und Schutzgebiete (Moore, Riede, Weiher); Ausschluss der landschaftszerschneidenden, stark verkehrsbelasteten BAB 96. Zusammenlegung mit der Kulisse „Adelegg“ aus dem Entwurf einer Auswahl bedeutsamer Kulturlandschaften in Bayern (Reinke et al. 2013)
Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022