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Bundesamt für Naturschutz

Residenzlandschaft Hohenloher Ebene

Bundesland
Baden-Württemberg
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Hohenlohekreis, Schwäbisch Hall, Heilbronn, Main-Tauber-Kreis
Landschafts-ID
354
Naturraum
Kocher-Jagst-Ebenen, Hohenloher und Haller Ebene

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Sehr viele Burgen und (Residenz-, Sommer-, Lust-, Jagd-)Schlösser als Folge der ehemaligen territorialen Zersplitterung (Ausgestaltung im 18. Jh. als ein komplexer siedlungsgeschichtlicher Vorgang mit großer Raumwirksamkeit, bemerkenswert dabei sind auch die geomorphologischen Aspekte, siehe z. B. Langenburg und Kirchberg), landesherrliche Tiergärten und Jagdparks, barockisiertes Kloster Schöntal in idealtypischer Zisterzienserlandschaft (Grangien, Mühlen, Fischweiher, Schafweide, Weinberg, Wallfahrtskapelle); edellaubbaum- und geophytenreiche Wälder in Schatthanglagen (sog. Kleebwälder); östliche Kocher-Jagst-Ebene als unzerschnittener verkehrsarmer Raum mit der vergleichsweise naturnahen mittleren Jagst, die aufgrund ihrer überwiegend naturnahen Gewässermorphologie, Fließdymanik, Ufer- und Wasservegetation einer der ökologisch wertvollsten Flussabschnitte 1. Ordnung in Baden-Württemberg ist (abschnittsweise gar ohne begleitende Straßen); im Jagsttal außerdem auffällig viele Judenfriedhöfe in Solitärlage, z. B. bei Hohebach, Laibach, Berlichingen, Krautheim und Künzelsau (Judenansiedlungen als charakteristisches Element in der Siedlungspolitik in reichsritterschaftlichen Gebieten und Gebieten kirchlicher Herrschaften), und alte Brücken, teilweise als überdachte Archenbrücken aus Holz, teilweise als steinerne Bogenbrücken, häufig mit Brückenheiligen; alte Weinanbaustandorte mit Steinriegeln im Tal des mittleren Kochers zwischen Künzelsau und Forchtenberg; Teilstück des vermessungstechnisch herausragenden, da über jegliche Topografie hinweg exakt geraden Abschnittes des Obergermanisch-Rätischen Limes (UNESCO-Weltkulturerbe), von dem im Wald bei Zweiflingen Graben und Wall auf einer Länge von fast 500 m original erhalten und deutlich zu sehen sind (einer der am besten erhaltenen Limesabschnitte)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur: in Teilbereichen
Sonstige besondere Einzellandschaft

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Groborientierung an den historischen Kulturlandschaften „Hohenloher Residenzen West“, „Hohenloher Residenzen Ost“, „Klosterlandschaft Schöntal“ und „Weinbaulandschaft Mittleres Kochertal“ nach Regionalverband Heilbronn-Franken & LDA BW (2003), im Süden unter Ausschluss einiger Windparks bis zur stark verkehrsbelasteten BAB 6, im Westen und Norden entlang mehrerer FFH-Gebiete an Kocher und Jagst, im Nordwesten unter Ausschluss des Windparks im Harthäuser Wald, stellenweise erweitert um Schlösser (MairDumont-Daten), im Nordosten UZVR100 (BfN 2010), im Südosten entlang einer historischen Eisenbahnlinie (Regionalverband Heilbronn-Franken & LDA BW 2003)

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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