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Bundesamt für Naturschutz

Fachforum zur digitalen Aktivitätslenkung und Naturschutz

Gesellschaft
Digitalisierung
Gebiete und Lebensräume
30.11.2023
Berlin
„Digitalisierung und Aktivitätslenkung in Natur und Landschaft“ war das Thema eines Fachforums des Bundesamtes für Naturschutz. Akteur*innen aus Naturschutz, Sport, Tourismus sowie Vertreter*innen von Tourenportalen und Apps diskutierten am 27. und 28. November vor Ort im Umweltbildungszentrum in Berlin und online über Möglichkeiten und Herausforderungen, die mit der fortschreitenden Digitalisierung für eine Lenkung von Sport- und Erholungsaktivitäten in der Natur einhergehen.
Schild mit Hinweis auf Wegegebot
In digitalen Anwendungen zur Tourenplanungen sind Hinweise auf Wegegebote bzw. -sperrungen - wie hier im Nationalpark Bayerischer Wald - oftmals noch nicht hinterlegt.

Immer mehr Menschen nutzen zur Planung und Nachbereitung ihrer Aktivitäten in der Natur sowie zur Navigation im Gelände digitale Tools und Informationsangebote. Zugleich nehmen diese digitalen Tools beispielsweise durch das Teilen inoffizieller, selbstgenerierter Touren verstärkt Einfluss darauf, wie und wo sich Menschen in Natur und Landschaft bewegen. Dabei werden aber die Belange des Naturschutzes wie Wegegebote oder Wegesperrungen in sensiblen Naturräumen nicht immer kommuniziert. In der Folge können Sportler*innen und Erholungsuchende Regeln zum Schutz der Natur nicht ausreichend berücksichtigen.

Im Fachforum wurden der aktuelle Stand des Wissens vorgestellt sowie der Dialog und die persönliche Vernetzung der beteiligten Akteure gefördert. Ziel war es, gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten. Wesentliche Ergebnisse waren:

  • Die Potentiale und Chancen der Digitalisierung für den Naturschutz müssen erkannt und genutzt werden.
  • Die analoge und digitale Lenkung in der Natur muss stärker zusammengedacht und von allen Akteuren gemeinsam angegangen werden.
  • Es bedarf einer besseren digitalen Datenbasis von naturschutzrelevanten Informationen, damit Anbietende von Tourenportalen und Apps diese auch nutzen können.
  • Naturschutz- und Schutzgebietsverwaltungen brauchen mehr Kapazitäten und technische Kompetenzen, um  Naturschutzinformationen in geeigneten Formaten und über passende Schnittstellen bereitzustellen, um ihre Datenbasis weiterzuentwickeln und zu pflegen und um auf kritische, von User*innen generierte Routenangebote in Tourenportalen und Apps reagieren zu können.
  • Konzepte einer Zielgruppen-spezifischen, klaren und möglichst einheitlichen Naturschutzkommunikation sollten weiterentwickelt und stärker hinsichtlich ihrer Wirksamkeit durch praktische Vergleichstest überprüft werden, um Verhaltensänderungen in der Natur zu fördern.

Die Teilnehmenden sprachen sich für eine Verstetigung des fachlichen Austausches aus, zum Beispiel im Rahmen eines Runden Tisches. Die detaillierten Ergebnisse des Fachforums werden demnächst auf der BfN-Website veröffentlicht.

Das Fachforum wurde in Kooperation mit BTE Tourismus- und Regionalberatung und Digitize the Planet e.V. durchgeführt und von der Arbeitsgruppe Sportökologie der Universität Bayreuth wissenschaftlich begleitet.

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