Sabine Riewenherm: „In diesen 30 Jahren hat sich sehr viel getan – Naturschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geworden. Und Naturschutz ist auch eine internationale Aufgabe. Es gibt unzählige Naturschutzprojekte und Vorhaben, die in Deutschland gefördert werden und gleichzeitig viele internationale Abkommen wie zum Beispiel das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt oder das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Das neue Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz ist ein aktuelles Beispiel dafür, dass sehr umfangreiche Mittel in den Naturschutz fließen.

An den genannten und unzähligen weiteren Abkommen, Vorhaben, Projekten, Gesetzesvorhaben, Gutachten und Gremienbeschlüssen hat das BfN mitgewirkt und als Regiestelle des Naturschutzes in Deutschland eine Menge für den Naturschutz erreichen können – nicht zuletzt dank des unermüdlichen Einsatzes der Kolleg*innen im BfN über 3 Jahrzehnte hinweg. Und dennoch: Die Herausforderungen für den Naturschutz sind heute größer denn je. Der Klimawandel und der Rückgang der biologischen Vielfalt sind mit voller Wucht in unser aller Alltag angekommen, und wir sind viel zu langsam in der Umsetzung geeigneter Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und den Biodiversitätsverlust zu stoppen. Und trotz aller Förderung: Finanzielle Mittel allein reichen nicht, denn Naturschutz braucht Fläche.“

Sabine Riewenherm weiter: „Ich bin dennoch optimistisch, dass wir die Biodiversitäts- und die Klimakrise überwinden werden, denn Naturschutz ist inzwischen ein fester Bestandteil der politischen Agenda in Deutschland, Europa und auch zunehmend weltweit. Und es gibt viele höchst engagierte Menschen in Deutschland, die sich sehr einsetzen: Ehrenamtliche und Hauptamtliche in den Verbänden, Mitarbeitende in Ämtern, Behörden und Ministerien, nicht zu vergessen Bürgerwissenschaftler*innen, Forscher*innen und viele mehr. Das macht mir Mut. All diesen Menschen – und da erlaube ich mir auch ein Lob an die Mitarbeitenden im Bundesamt für Naturschutz zu richten – danke ich aus ganzem Herzen für ihren Einsatz für die Natur, verbunden mit der Bitte, nicht nachzulassen.

Gönnen wir uns nun anlässlich des Geburtstages einen Augenblick, um inne zu halten und mit einem gewissen Stolz auf das Erreichte zurück zu blicken. Und lassen Sie uns dann gemeinsam unsere Arbeit mit neuem Schwung wieder aufnehmen um nicht weniger als die Zukunft zu gestalten. Ich freue mich auf diese Herausforderung und die Zusammenarbeit mit Ihnen allen. Gestalten wir gemeinsam die Zukunft Naturschutz."